Jeder Anleger und jede Anlegerin muss sich gemäß der persönlichen Vorlieben für eine 
grundlegende Aufteilung des Investmentportfolios entscheiden. So wird häufig ein bestimmter 
Anteil für Aktien(fonds) vorgesehen, einer für Anleihen, einer für Sachwertanlagen, einer für Gold 
etc. Eine Herausforderung im Portfoliomanagement liegt nun darin, dass sich die Assetklassen 
nicht im Gleichschritt bewegen. Performen beispielsweise Aktien über längere Zeit deutlich 
stärker als Anleihen, dann steigt ihr Anteil im Portfolio – womit sich die Risikoexposition 
verändert. Um den eigentlich angestrebten Mix wiederherzustellen, wird ein sogenanntes 
Rebalancing fällig. Im Beispiel müssten also entweder Aktien bzw. Fondsanteile verkauft 
und/oder andere Assets zugekauft werden. Doch ist das sinnvoll?
Matthias Horn hat am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der Universität Bamberg zu 
Anlagestrategien deutscher Privatanleger geforscht und dabei eine klare Meinung zu solchen 
Umschichtungen gewonnen: „Aus meiner Sicht ist Rebalancing nur für die wenigsten 
Privatanleger sinnvoll“, sagte er dem „Spiegel“. Denn die Risikoneigung sei nicht statisch. Habe 
man etwa mit Aktien satte Gewinne gemacht, sei ein Rücksetzer leichter zu verkraften. Mit 
einem Verkauf würde man zudem weiteres Wertsteigerungspotenzial liegen lassen. Hinzu 
kommen die Kosten des Rebalancings, denn die Transaktionen kosten in der Regel Gebühren, 
obendrauf kann Kapitalertragsteuer kommen. Unterm Strich, so hätten modellhafte Rechnungen 
gezeigt, zahlen sich solche Umschichtungen daher nicht aus.